Für Landwirte →

Typisch Dezember

Der Rhythmus der Natur bietet lange Nächte und neue Möglichkeiten

von Katja Brudermann, 10. Dezember 2021 Die Vegetation ruht, die Nächte sind lang und die Tage kalt – der Rhythmus der Natur plädiert im Dezember für Ruhe und Kerzenschein. Die täglichen To-Do-Listen übertönen für Landwirte und Stadtmenschen gleichermaßen oft die wertvolle Stille der dunklen Jahreszeit. Kleine Rituale können helfen, den Anschluss an den natürlichen Rhythmus wieder zu entdecken.
Der Rhythmus der Natur bietet lange Nächte und neue Möglichkeiten
Mit einem Ritual das Jahr ausklingen lassen

Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende – auf den kürzesten Tag folgt die längste Nacht, bevor es jeden Tag wieder ein paar Minuten länger hell wird. Und am 24. Dezember feiern wir Weihnachten – in unseren Breitengraden wohl das wichtigste Fest im Jahr.

Für die Landwirte war die Zeit „zwischen den Jahren“ früher eine ruhige Zeit. Klar, die Tiere wollten auch im Winter versorgt werden. Doch draußen gab es wenig zu tun. Freie Zeit wurde für diverse Handarbeiten genutzt – zum Spinnen, Weben, Sockenflicken und dergleichen.

Heute schaut die Welt anders aus. In Gewächshäusern wird bisweilen ganzjährig geerntet, Feldsalat oder Radieschen beispielsweise. Vor allem aber sind viele Landwirte in der dunklen Jahreszeit vollauf damit beschäftigt, stapelweise Büroarbeit zu erledigen, die den Sommer über liegen geblieben ist. Als Nicht-Landwirt hat man wenig Vorstellung davon, wie viele Stunden ein Landwirt heutzutage am Schreibtisch verbringt. Aussaat und Ernte, Pflegemaßnahmen für Flächen und Tiere müssen nicht nur erledigt, sondern aufgrund gesetzlicher Vorgaben auch genau dokumentiert werden. Zudem hat jeder Landwirt die Wahl, entweder viele Stunden mit dem Ausfüllen von Anträgen auf staatliche Fördermittel zu verbringen oder sich ein Betriebskonzept auszutüfteln, das auch ohne Fördermittel schwarze Zahlen schreibt.

Tipp: mit einem Ritual die Winterstille auskosten
Egal, welchen Beruf man ausübt – die „Gefahr“ ist groß, dass die dunkle und stille Jahreszeit an einem vorbeirauscht wie jede andere auch. Kleine Rituale können helfen, das Besondere dieser Zeit bewusst auszukosten. Hier ein einfaches Beispiel:

Zünden Sie eine Kerze an, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und schreiben drei Dinge auf einen kleinen Zettel, die Sie nicht mit ins neue Jahr nehmen möchten. Das kann ein Ärger auf eine bestimmte Person sein, eine leidige Angewohnheit, vielleicht auch ein paar Kilo Weihnachtsspeck auf den Hüften, eine Aufgabe, eine Beziehung ... das, was Sie in sich finden und nicht mehr halten wollen. Verbrennen Sie den Zettel – Ihnen fällt sicher eine Möglichkeit ein, wo und wie Sie das tun können, ohne dass ein Rauchmelder Alarm schlägt oder andere Gegenstände mit anbrennen, die Sie eigentlich nicht loswerden wollten.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Der Rhythmus der Natur bietet lange Nächte und neue Möglichkeiten
Landwirte erzählen

Mutige Entscheidungen – Teil 2: Florian Binder

In Teil 2 der Serie „Landwirte erzählen“ schildert Florian Binder, wie es dazu kam, dass er zunächst in der Industrie arbeitete, bevor er den elterlichen Bio-Gemüsehof in Vollzeit übernahm, und welch…

Weiterlesen ›
Der Rhythmus der Natur bietet lange Nächte und neue Möglichkeiten
Kräuteranbau in der Regio

Aller Hände Arbeit – der lange Weg zum Teegenuss

In der Kräutermanufaktur von Ottenheim werden seit zehn Jahren regionale Kräutertees und Salze gemischt, verpackt und verkauft. 20 Frauen und ein Mann bauen die Zutaten an und ernten sie – eine Produ…

Weiterlesen ›
Der Rhythmus der Natur bietet lange Nächte und neue Möglichkeiten
Für den Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft in Südbaden, Teil 2

Zum 9-Punkt-Plan des BLHV: Gewinnglättung, Berufsmäßigkeitsprüfung und Förderung der Rinderhaltung

Der 9-Punkte-Plan des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) greift die aktuelle Stimmung in der Landwirtschaft auf und bietet der Politik Lösungsansätze an, damit landwirtschaftliche B…

Weiterlesen ›