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Agrarregion Südbaden

Die Landschaft Südbadens ist kleinstrukturiert und heute noch geprägt von bäuerlicher Landwirtschaft (ca. 70% der Fläche und 30% der Betriebe) und Nebenerwerbslandwirtschaft (ca. 30% der Fläche, ca. 70% der Betriebe). Für viele bäuerliche Familienbetriebe sind die Alternativen zum üblichen ‚Wachsen oder Weichen‘ in der Landwirtschaft:

  • mehrere unterschiedliche wirtschaftliche Standbeine,
  • vielfältige Formen der Verarbeitung und Selbstvermarktung,
  • bewährte und experimentelle Formen bäuerlicher Nachhaltigkeit,
  • hoher Anteil von Sonderkulturen, Wein-, Obst- und Gemüsebau,
  • kreative Grundhaltung, in Alternativen zu denken, und hohe Flexibilität.

Diese Handlungsstrategien sichern nicht nur das jeweilige Familieneinkommen, sondern sowohl den Bestand, die Weiterentwicklung sowie die Resilienz der Höfe und Gärtnereien als auch die regionale Nahversorgung und die lokale bzw. regionale Wertschöpfung.

Insbesondere das von der Bundesregierung im Jahr 2019 beschlossene Agrarpaket und das baden-württembergische Biodiversitätsstärkungsgesetz verunsichern die Landwirte und Landwirtinnen zusehends. Viele befürchten, dass durch diese ökologischen Anforderungen das Gefüge von bäuerlicher Vollerwerbslandwirtschaft und Nebenerwerbslandwirtschaft und damit die ganze landwirtschaftliche Struktur in Südbaden in Frage gestellt und zerstört wird. Schon jetzt haben ca. 70% der Höfe keine Nachfolger. Gleichzeitig weisen viele Landwirte und Landwirtinnen darauf hin, dass sie selbst ein intrinsisches Interesse an branchenspezifischer Nachhaltigkeit haben und diese Form ‚bäuerlicher Nachhaltigkeit‘ in vielen Höfen ganz selbstverständlich aus eigenem Interesse heute schon umgesetzt wird.